Countdown Earth: Dein CO₂-Fußabdruck zu Hause – Einfache Tipps, große Wirkung!
- Marlene Roth
- 15. Apr.
- 11 Min. Lesezeit
Vom Teller zum Thermostat – Dein nächster Schritt im Countdown Earth
Hallo und willkommen zurück zu "Countdown Earth"! Im letzten Teil unserer Serie haben wir uns angeschaut, wie unsere Ernährung das Klima beeinflusst. Wahnsinn, was allein weniger Fleisch auf dem Teller bewirken kann, oder? Schon eine vegetarische Ernährung kann in Deutschland den ernährungsbedingten CO₂-Ausstoß erheblich senken, Schätzungen reichen von 20 bis 47 Prozent, bei veganer Ernährung sogar bis zu 52 Prozent. Das sind beeindruckende Zahlen, die zeigen: Unsere täglichen Entscheidungen haben Gewicht.
Aber unser Zuhause bietet noch viel mehr Potenzial, unseren persönlichen CO₂-Fußabdruck zu verkleinern! Neben Ernährung und Mobilität gehört das Wohnen (also Heizen und Strom) zu den sogenannten "Big Points" – den Bereichen, in denen wir als Einzelne am meisten bewirken können. In Deutschland macht dieser Bereich immerhin rund ein Viertel unseres durchschnittlichen CO₂-Fußabdrucks aus , manchmal wird der Anteil inklusive indirekter Emissionen sogar noch höher beziffert.
Keine Sorge, du musst nicht gleich dein ganzes Leben umkrempeln oder teure Sanierungen starten! Schon kleine Veränderungen im Alltag machen einen riesigen Unterschied. In diesem Beitrag konzentrieren wir uns auf praktische und einfach umsetzbare Tipps für deine vier Wände, gegliedert nach den Bereichen Energie sparen (Heizen & Strom), Wasser sparen und Müll vermeiden. Lass uns gemeinsam entdecken, wie du dein Zuhause zur Klimaschutz-Zone machst!

Energie Sparen: Wärme & Strom clever nutzen
Unsere Wohnungen und Häuser sind wahre Energiefresser. Allein das Heizen verschlingt in deutschen Haushalten durchschnittlich 68 Prozent der Energie, der Stromverbrauch kommt auf etwa 14 bis 16 Prozent. Zusammen sind Heizen und Strom für etwa ein Viertel unseres persönlichen CO₂-Fußabdrucks verantwortlich. Das Heizen allein verursacht dabei über die Hälfte der CO₂-Emissionen im gesamten Wohnbereich. Hier liegt also ein riesiges Potenzial, um CO₂ und gleichzeitig bares Geld zu sparen!
Heizkosten senken & Klima schützen
Tipp 1: Dreh die Heizung runter – 1 Grad wirkt Wunder!
Aktion: Klingt simpel, ist aber enorm effektiv: Senke die Raumtemperatur nur ein kleines bisschen. Oft fühlen wir uns auch bei 20°C im Wohnzimmer, 18°C in der Küche und kühlen 17-18°C im Schlafzimmer pudelwohl. Bevor du den Thermostat hochdrehst, zieh lieber erst mal einen gemütlichen Pulli an.
CO₂-Einsparung: Jedes Grad Celsius weniger spart rund 6 Prozent Heizenergie und damit auch CO₂-Emissionen. Je nach deinem bisherigen Verbrauch und der Größe deiner Wohnung können das jährlich 300 bis 600 Kilogramm CO₂ sein!
Relevanz: Da Heizen der größte Energieverbraucher im Haushalt ist , hat diese kleine Anpassung eine große Wirkung.
Tipp 2: Richtig Lüften: Stoßlüften statt Dauerkipp!
Aktion: Lüften ist wichtig für frische Luft und gegen Schimmel. Aber bitte richtig! Statt die Fenster stundenlang auf Kipp zu stellen, heißt die Devise: Stoßlüften. Öffne die Fenster mehrmals täglich für 5 bis 10 Minuten weit (im Winter reichen oft 5 Minuten), am besten gegenüberliegende Fenster für einen Querzug. Währenddessen drehst du die Heizkörper runter.
CO₂-Einsparung: Gekippte Fenster kühlen die Wände aus und verschwenden Unmengen an Energie. Der Wechsel von Dauerkipp zu Stoßlüften kann pro Person und Jahr bis zu 340 kg CO₂ einsparen.
Relevanz & Vertiefung: Viele konzentrieren sich beim Energiesparen auf den Thermostat , aber die Art des Lüftens ist ein oft unterschätzter Hebel. Die Zahl von 340 kg CO₂-Einsparung zeigt, wie viel Energie durch ineffizientes Kipplüften verloren geht. Vergleicht man das mit anderen Maßnahmen wie dem LED-Tausch (ca. 29 kg/Jahr ) oder der Standby-Vermeidung (ca. 85-145 kg/Jahr ), wird klar: Wie wir lüften, hat einen enormen Einfluss. Es ist also entscheidend, nicht nur zum Lüften zu raten, sondern die Methode "Stoßlüften" und ihr beachtliches CO₂-Sparpotenzial hervorzuheben.
Tipp 3: Heizkörper freihalten & entlüften
Aktion: Sorge dafür, dass die Wärme ungehindert in den Raum strömen kann. Stelle keine Möbel direkt vor die Heizkörper (mindestens 30 cm Abstand halten) und lass keine langen Vorhänge darüber hängen. Wenn deine Heizung gluckert oder nicht richtig warm wird, ist wahrscheinlich Luft im System. Entlüfte sie regelmäßig (ca. einmal im Jahr) mit einem Entlüftungsschlüssel. Auch Staub auf dem Heizkörper mindert die Wärmeabgabe, also ab und zu abstauben.
CO₂-Einsparung: Regelmäßiges Entlüften allein kann bis zu 65 kg CO₂ pro Jahr sparen. Freie Heizkörper sorgen für eine effiziente Wärmeverteilung und verhindern unnötiges Hochheizen.
Relevanz: Kleine Wartungsarbeiten mit spürbarem Effekt auf Effizienz und Kosten.
Tipp 4: Nachts Rollläden & Vorhänge schließen
Aktion: Nutze Rollläden, Fensterläden und dichte Vorhänge als zusätzliche Isolierschicht in der Nacht, besonders während der Heizperiode.
CO₂-Einsparung: Das reduziert den Wärmeverlust durch die Fenster um bis zu 20 Prozent. Das kann jährlich etwa 50 kg CO₂ einsparen.
Relevanz: Eine einfache, kostenlose Maßnahme, um die Wärme besser im Raum zu halten.

Stromfresser entlarven & Strom sparen im Haushalt
Neben der Heizung ist der Stromverbrauch ein weiterer wichtiger Hebel. Auch hier gibt es viele einfache Möglichkeiten, CO₂ zu vermeiden.
Tipp 5: Licht an? LED an!
Aktion: Tausche alte Glüh- und Halogenbirnen konsequent gegen moderne LED-Lampen aus. Die EU hat den Verkauf ineffizienter Leuchtmittel ohnehin stark eingeschränkt.
Vergleich: Klassische Glühbirnen sind wahre Heizkörper – sie wandeln nur etwa 5 Prozent der Energie in Licht um, der Rest verpufft als Wärme. LEDs sind da viel effizienter: Sie brauchen 70 bis 85 Prozent weniger Strom für die gleiche Helligkeit und halten auch noch bis zu 25-mal länger.
CO₂-Einsparung: Schon der Austausch von zehn alten Glühbirnen durch LEDs spart jährlich etwa 29 kg CO₂. Ersetzt man zehn 60-Watt-Birnen, können das sogar 520 kWh Stromersparnis sein.
Relevanz: Ein einmaliger Tausch, der sich über Jahre auszahlt – für deinen Geldbeutel und das Klima.
Tipp 6: Standby-Modus ade! Echte Stromräuber entlarven
Aktion: Viele Geräte ziehen auch Strom, wenn sie scheinbar ausgeschaltet sind – der berüchtigte Standby-Modus. Schalte Fernseher, Computer, Spielekonsolen, Kaffeemaschinen und Co. komplett aus, wenn du sie nicht brauchst. Am einfachsten geht das mit schaltbaren Steckerleisten. Zieh auch Ladegeräte aus der Steckdose, wenn Handy, Zahnbürste & Co. voll sind.
CO₂-Einsparung: Standby macht oft 8 bis 10 Prozent der Stromrechnung aus! Durch konsequentes Ausschalten kannst du – je nach Haushaltsgröße und Geräten – zwischen 85 kg (Wohnung) und 145 kg (Einfamilienhaus) CO₂ pro Jahr vermeiden. Allein fünf Geräte im Standby können schon 28,5 kg CO₂ jährlich verursachen.
Relevanz: Standby ist "Phantomstrom" – er wird verbraucht, ohne dass das Gerät seine Hauptfunktion erfüllt. Diese Verschwendung lässt sich leicht beenden.
Tipp 7: Effiziente Geräte wählen – Das Energielabel hilft
Aktion: Achte beim Kauf neuer Haushaltsgeräte (Kühlschrank, Waschmaschine, Spülmaschine, Fernseher etc.) unbedingt auf das EU-Energielabel. Wähle Geräte mit der besten verfügbaren Effizienzklasse (A auf der neuen Skala von A bis G ist am sparsamsten).
CO₂-Einsparung: Der Austausch alter Stromfresser lohnt sich oft. Ein neuer, sehr effizienter Kühlschrank (früher A+++) kann im Vergleich zu einem alten B-Klasse-Gerät jährlich 160 kg CO₂ sparen. Generell spart ein neues effizientes Großgerät (Waschmaschine, Kühlschrank, Spüler) etwa 100-200 kWh Strom pro Jahr, was 54 bis 108 kg CO₂ entspricht. Auch der Tausch einer alten Heizungspumpe gegen eine Hocheffizienzpumpe ist ein großer Hebel: Sie verbraucht 70-80% weniger Strom und spart so rund 175 kg CO₂ pro Jahr.
Relevanz: Haushaltsgeräte sind für einen erheblichen Teil des Stromverbrauchs verantwortlich (Kühlen/Gefrieren ca. 11-20% ; Waschen/Trocknen ca. 14% ; IT/TV/Audio ca. 28% ). Effiziente Modelle senken langfristig Kosten und Emissionen.
Tipp 8: Clever kühlen – Kühlschrank-Kniffe
Aktion: Eine Temperatur von 7°C im mittleren Kühlschrankfach reicht meist völlig aus. Im Gefrierfach genügen -18°C. Taue das Gefrierfach regelmäßig ab, falls es keine Abtauautomatik hat. Lass gekochte Speisen abkühlen, bevor du sie in den Kühlschrank stellst. Halte die Tür möglichst kurz offen. Lagere Lebensmittel richtig: Fleisch und Fisch gehören an die kälteste Stelle (meist über dem Gemüsefach, ca. 2°C), Milchprodukte können weiter oben stehen.
CO₂-Einsparung: Den Kühlschrank auf 7°C statt 5°C einzustellen, spart bis zu 15 Prozent Strom. Schon eine 5 mm dicke Eisschicht im Gefrierfach erhöht den Verbrauch um ca. 30 Prozent. Die Tür schnell zu schließen, spart etwa 12 kg CO₂ pro Jahr.
Relevanz: Kühlen und Gefrieren machen einen relevanten Teil des Stromverbrauchs aus. Kleine Gewohnheitsänderungen zeigen Wirkung.
Tipp 9: Kochen mit Köpfchen – Deckel drauf!
Aktion: Beim Kochen auf dem Herd immer einen passenden Deckel auf Topf oder Pfanne legen. Wähle die Topfgröße passend zur Herdplatte. Nutze die Restwärme, besonders bei Guss- und Glaskeramikplatten. Ein Schnellkochtopf kann bis zu 50 Prozent Energie sparen. Wasserkocher sind für kleine Mengen Wasser effizienter als der Topf – aber fülle nur so viel Wasser ein, wie du wirklich brauchst. Beim Backen ist Umluft meist sparsamer (ca. 20% weniger Energie) als Ober-/Unterhitze, und Vorheizen ist oft unnötig.
CO₂-Einsparung: Kochen mit Deckel spart bis zu 50 Prozent Energie. Die passende Topfgröße spart etwa 40 kg CO₂ pro Jahr.
Relevanz: Kochen gehört zum Alltag und summiert sich im Energieverbrauch. Effiziente Methoden sparen Energie und oft auch Zeit.
(Optional): Erwäge den Wechsel zu zertifiziertem Ökostrom. Das Potenzial ist enorm: etwa 590 kg CO₂ pro Person und Jahr oder sogar rund eine Tonne CO₂ für einen 4-Personen-Haushalt. Auch dein digitaler Fußabdruck zählt: Weniger hochauflösend streamen, Cloud-Speicher aufräumen und Geräte ausschalten hilft.

Wasser Sparen: Kostbares Nass & CO₂ im Blick
Wusstest du, dass auch Wassersparen dem Klima hilft? Vor allem das Erwärmen von Wasser für Dusche, Bad und Co. benötigt viel Energie – im Schnitt 15 bis 16 Prozent des gesamten Energieverbrauchs im Haushalt. Wenn du also warmes Wasser sparst, sparst du gleichzeitig Energie und reduzierst deinen CO₂-Ausstoß.
Tipp 10: Duschen statt Baden – Der schnelle Vergleich
Aktion: Steig öfter unter die Dusche, statt ein Vollbad zu nehmen.
Vergleich: Eine volle Badewanne schluckt locker 150 bis 200 Liter Wasser. Eine normale 5- bis 6-minütige Dusche braucht deutlich weniger, oft zwischen 50 und 90 Litern.
CO₂-Einsparung: Durch das geringere Volumen an heißem Wasser sparst du ordentlich Energie und CO₂. Der Umstieg kann bis zu 150 Euro Heizkosten pro Jahr sparen.
Relevanz: Eine einfache Entscheidung mit großer Wirkung auf den Warmwasserverbrauch.
Tipp 11: Kürzer duschen, mehr sparen
Aktion: Verkürze deine Duschzeit. Stell das Wasser ab, während du dich einseifst oder die Haare wäschst.
CO₂-Einsparung: Nur 5 Minuten kürzer duschen spart bereits rund 765 Gramm CO₂ – pro Tag! Jede Minute weniger Duschzeit spart etwa 20 Prozent Energie für diesen Duschgang.
Relevanz: Reduziert direkt die Menge des benötigten Warmwassers.
Tipp 12: Der Sparduschkopf-Effekt – Weniger Wasser, gleicher Komfort
Aktion: Montiere einen Sparduschkopf und bringe an Wasserhähnen Durchflussbegrenzer oder Perlatoren (Luftsprudler) an.
Funktion: Diese kleinen Helfer reduzieren die Durchflussmenge – bei Duschköpfen oft von 12-15 Litern pro Minute auf 6-7 Liter – indem sie dem Wasser Luft beimischen. Das Gefühl eines vollen Wasserstrahls bleibt oft erhalten.
CO₂-Einsparung: Du sparst bis zur Hälfte des Warmwassers. Das kann pro Person und Jahr eine CO₂-Einsparung von rund 210 bis 215 kg bedeuten. Ein 3-Personen-Haushalt kann so jährlich fast 38.000 Liter Wasser und 2.500 kWh Wärmeenergie sparen. Das rechnet sich schnell: Die Anschaffungskosten sind gering (ab ca. 20-30 Euro ) und die jährliche Ersparnis kann bei über 400 Euro liegen.
Relevanz: Eine der effektivsten und günstigsten Maßnahmen im Bereich Wasser- und Energiesparen mit schneller Amortisation.
Tipp 13: Wasserhahn zu! Beim Zähneputzen & Co.
Aktion: Lass das Wasser nicht unnötig laufen, während du Zähne putzt, dich rasierst oder die Hände einseifst.
CO₂-Einsparung: Das spart täglich 15 bis 20 Liter Wasser und reduziert die Energie für unnötige Wassererwärmung.
Relevanz: Eine einfache Gewohnheitsänderung, die unnötige Verschwendung verhindert.
Tipp 14: Kalt Händewaschen wirkt Wunder
Aktion: Wasch deine Hände mit kaltem statt warmem Wasser.
CO₂-Einsparung: Das spart jährlich gut 160 kg CO₂ und kann einem 3-Personen-Haushalt bis zu 85 Euro Heizkosten sparen. Entscheidend für die Sauberkeit ist gründliches Einseifen und die Dauer, nicht die Wassertemperatur.
Relevanz: Eliminiert den Energieaufwand für das Aufheizen des Wassers beim Händewaschen komplett.
Tipp 15: Maschinen voll machen & Eco nutzen
Aktion: Lass Wasch- und Spülmaschine nur laufen, wenn sie wirklich voll sind. Nutze, wenn vorhanden, die Eco-Programme. Wasche deine Wäsche bei niedrigeren Temperaturen – 30°C reichen für normal verschmutzte Wäsche meist aus.
CO₂-Einsparung: Bei 30°C statt 40°C waschen spart bis zu 40 Prozent Strom. Bei 30°C statt 60°C sind es sogar rund zwei Drittel weniger Strom. Das reduziert den Wasser- und Energieverbrauch pro gespültem Teller oder gewaschenem Kleidungsstück.
Relevanz: Maximiert die Effizienz beim Wasser- und Energieeinsatz für Reinigungsaufgaben. Waschen, Trocknen und Spülen machen einen relevanten Teil des Stromverbrauchs aus (ca. 8-14% jeweils ).

Müll vermeiden: Zero Waste für Einsteiger
Neben Energie und Wasser ist unser Konsumverhalten ein dritter großer Hebel. Jedes Produkt, das hergestellt, transportiert und entsorgt wird, verursacht CO₂-Emissionen. Die Zero Waste Bewegung gibt uns mit den 5 "R"s einen guten Kompass an die Hand: Refuse (Ablehnen), Reduce (Reduzieren), Reuse (Wiederverwenden), Recycle (Wiederaufbereiten) und Rot (Kompostieren) – und zwar genau in dieser Reihenfolge. Müllvermeidung steht also an erster Stelle! Auch wenn es schwierig ist, den direkten CO₂-Effekt für jeden vermiedenen Gegenstand im Haushalt zu beziffern, ist klar: Weniger Konsum ist einer der "Big Points" für den Klimaschutz. Allein durch Recycling werden in Deutschland jährlich Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente eingespart.
Tipp 16: Die 5-R-Regel: Dein Kompass zur Müllvermeidung
Aktion: Mach dich mit den 5 Rs vertraut: Lehne unnötige Dinge ab (Werbegeschenke, Einwegprodukte). Reduziere deinen Konsum generell. Verwende Dinge wieder oder teile/leihe sie. Recycle, was übrig bleibt. Kompostiere organische Abfälle. Fang klein an – niemand muss perfekt sein.
Relevanz: Bietet eine klare Prioritätenliste, die über das reine Recycling hinausgeht und Abfall an der Wurzel packt.
Tipp 17: Bewusster einkaufen – Weniger ist mehr
Aktion: Frage dich vor jedem Kauf: Brauche ich das wirklich?. Nimm immer eigene Taschen, Beutel und eventuell Behälter für lose Ware mit. Kaufe Obst, Gemüse und andere Lebensmittel möglichst unverpackt (auf dem Markt, im Unverpackt-Laden oder lose im Supermarkt). Bevorzuge Mehrweg- statt Einwegverpackungen (z.B. Glasflaschen statt Plastik, eigener Kaffeebecher, wiederverwendbare Wasserflasche). Kaufe regional und saisonal ein, das spart Transportwege.
CO₂-Einsparung: Konsumreduktion ist entscheidend. Regional/saisonal einkaufen spart Transportemissionen. Weniger Einwegplastik bedeutet weniger Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und weniger Müll in der Umwelt.
Relevanz: Hier packst du das Müllproblem an der Wurzel – indem weniger Müll überhaupt erst ins Haus kommt.
Tipp 18: Lebensmittel sind wertvoll – Schluss mit Verschwendung!
Aktion: Plane deine Mahlzeiten, schreib Einkaufszettel, lagere Lebensmittel richtig und werde kreativ mit Resten. Apps zur Lebensmittelrettung können auch helfen.
CO₂-Einsparung: Weggeworfene Lebensmittel haben einen enormen CO₂-Fußabdruck. Für jedes Kilo verschwendetes Essen wurden unnötig Ressourcen verbraucht – die Produktion verursacht im Schnitt etwa 2,67 kg CO₂ pro Kilo Lebensmittel. Lebensmittelverschwendung zu vermeiden kann pro Person und Jahr rund 220 kg CO₂ einsparen.
Relevanz: Reduziert die Umweltbelastung durch Lebensmittelproduktion und -entsorgung. In Deutschland landen jährlich etwa 11 Millionen Tonnen Essen im Müll – vieles davon wäre vermeidbar.
Tipp 19: Reparieren, Leihen, Second Hand – Die Alternativen zum Neukauf
Aktion: Ist etwas kaputt? Prüfe, ob eine Reparatur möglich ist (selbst machen oder im Repair Café). Dinge, die du selten brauchst (z.B. Bohrmaschine), kannst du oft leihen. Kaufe Kleidung, Möbel und andere Dinge gebraucht (Second Hand). Achte beim Neukauf auf Langlebigkeit und Qualität. Mieten statt kaufen kann auch eine Option sein, z.B. bei Möbeln.
CO₂-Einsparung & Vertiefung: Dieser Punkt ist entscheidend, denn ein Großteil des CO₂-Fußabdrucks vieler Produkte entsteht bei der Herstellung und dem Transport, nicht erst bei der Nutzung. Bei Elektronik wie Smartphones können das 58 bis 80 Prozent der Gesamtemissionen sein! Jedes Teil, das du länger nutzt, reparierst oder gebraucht kaufst, vermeidet diese hohen "Herstellungs-Emissionen". Die CO₂-Einsparung durch Second-Hand-Kleidung ist erheblich. Wenn du nur halb so viele, dafür hochwertigere neue Kleidungsstücke kaufst, kannst du deinen CO₂-Fußabdruck um etwa 0,5 Tonnen pro Jahr reduzieren. Die Lebensdauer eines Smartphones von den üblichen 2,5 Jahren auf 5 bis 7 Jahre zu verlängern, könnte dessen Produktions-Emissionen halbieren. Ein wiederaufbereitetes (refurbished) Smartphone spart im Vergleich zum Neukauf rund 58 kg CO₂. Das zeigt: Dinge länger zu nutzen ("Reuse") oder gar nicht erst neu zu kaufen ("Refuse", "Reduce") ist oft wirkungsvoller als nur die Nutzungsphase zu optimieren.
Relevanz: Stellt das "Wegwerfmodell" in Frage und fördert eine Kreislaufwirtschaft.
Tipp 20: Richtig trennen & kompostieren – Dem Müll eine zweite Chance geben
Aktion: Trenne deinen restlichen Abfall sorgfältig: Papier, Glas, Verpackungen (Gelber Sack/Tonne) und Bioabfall gehören getrennt gesammelt. Organische Abfälle kannst du im Garten kompostieren, in einer Wurmkiste in der Wohnung oder über die Biotonne entsorgen.
CO₂-Einsparung: Recycling spart wertvolle Ressourcen und Energie im Vergleich zur Neuproduktion aus Rohstoffen. Kompostieren verwandelt Bioabfall in Dünger und vermeidet klimaschädliche Gase, die bei der Deponierung entstehen könnten.
Relevanz: Der letzte Schritt in der 5-R-Hierarchie, aber immer noch wichtig, um Ressourcen zu schonen.

Fazit: Dein Zuhause als Klimaschutz-Zone – Mach mit!
Puh, ganz schön viele Ideen! Aber hey, du musst nicht alles auf einmal umsetzen. Such dir ein, zwei Tipps aus, die dir leichtfallen, und leg los. Du wirst sehen: Viele kleine Schritte im Alltag summieren sich zu einer großen Wirkung – für das Klima und oft auch für deinen Geldbeutel.
Die Bereiche Energie (Heizen und Strom), Wasser und Müllvermeidung (Konsum) sind zusammen mit Ernährung und Mobilität die "Big Points" , bei denen dein Handeln den größten Unterschied macht. Hier nochmal die wirksamsten und am einfachsten umzusetzenden Tipps für dein Zuhause im Überblick:
Top CO₂-Spar-Tipps für Dein Zuhause (Einsparung pro Jahr)
Maßnahme | Bereich | CO₂-Einsparung (ca.) |
---|---|---|
Heizung 1°C senken | Energie (Heizen) | 300-600 kg (je nach Verbrauch) |
Stoßlüften statt Kipplüften | Energie (Heizen) | 340 kg (pro Person) |
Standby vermeiden | Energie (Strom) | 85-145 kg (pro Haushalt) |
Sparduschkopf nutzen | Wasser/Energie | ~210 kg (pro Person) |
Kalt Händewaschen | Wasser/Energie | ~160 kg (pro Person) |
LEDs statt Glühbirnen (10 Stk.) | Energie (Strom) | ~29 kg (pro Haushalt) |
Lebensmittelverschwendung ↓ | Müll/Konsum | ~220 kg (pro Person) |
Smartphone länger nutzen | Müll/Konsum | ~58 kg (Refurbished statt neu) |
(Alle Angaben sind Schätzungen für deutsche Haushalte/Personen und können individuell variieren.)
Jeder Schritt zählt auf dem Weg zu einem klimafreundlicheren Leben. Welchen Tipp nimmst du dir als Erstes vor? Heizung runter? Sparduschkopf montieren? Oder den Standby-Monstern den Saft abdrehen? Vielleicht startest du auch mit einem wiederverwendbaren Kaffeebecher? Schreib es uns in die Kommentare – wir sind gespannt auf deine Erfahrungen und Ideen!.
Im nächsten Teil unserer "Countdown Earth"-Serie nehmen wir unsere Mobilität unter die Lupe. Wie kommen wir klimafreundlicher von A nach B, ohne auf alles verzichten zu müssen? Sei gespannt!.
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